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Europameisterschaft und Konzentrationslager: Fußballverbindungen in Weimar

Anlässlich der Fußball-Europameisterschaft präsentiert die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora ab dem 14. Juni eine Open-Air-Ausstellung. Diese Ausstellung beleuchtet die Verbindungen zwischen dem europäischen Fußball und der Geschichte des Konzentrationslagers bei Weimar. Ein zentraler Aspekt des Projekts ist die Nachzeichnung der Lebensläufe inhaftierter Spieler und Vereinsfunktionäre während ihrer Zeit in Buchenwald.

Ein bemerkenswertes Beispiel ist Josef Gerö (1896-1954), der später Vizepräsident der UEFA wurde und zwischen 1938 und 1939 in Buchenwald inhaftiert war. Der Europapokal der Nationalmannschaften, Vorläufer der heutigen Europameisterschaft, wurde 1955 bis 1960 nach ihm benannt. Bedauerlicherweise kehrten ehemalige Nationalspieler wie Eugène Maës (1890-1945) und Henrik Nádler (1901-1944) nicht aus dem KZ zurück.

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Eine interessante Geschichte ist mit dem deutschen Nationalspieler Fritz Förderer (1888-1952) verbunden. Als damaliger Sportlehrer in Weimar trainierte er zeitweise die Fußballmannschaft der Buchenwalder SS. Die SS gestattete einigen Häftlingen, auf dem Appellplatz des Lagers Fußball zu spielen. Diese Aktivitäten boten sowohl Spielern als auch Zuschauern eine vorübergehende Flucht aus dem Lageralltag und seinen Gefahren.

Die Ausstellung in der Gedenkstätte Buchenwald umfasst insgesamt 14 Stelen. Die Stiftung plant, die EM mit den Ausstellungsinhalten und weiteren Geschichten in einem begleitenden Internet-Blog zu präsentieren. Diese Initiative greift eine einzigartige Verbindung zwischen Fußball und der Geschichte des Konzentrationslagers auf und bietet den Besuchern die Möglichkeit, mehr über die facettenreiche Historie dieser Themen zu erfahren.

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