Die documenta in Kassel hat nach den jüngsten Auseinandersetzungen eine neue Struktur erhalten. Der hessische Kulturminister Timon Gremmels strebt an, dass die internationale Kunstausstellung in Kassel zum Vorbild im Umgang mit sensiblen Themen wie Antisemitismus wird. Die Bemühungen zielen darauf ab, aus vergangenen Krisenfällen positive Beispiele für zukünftige Veranstaltungen zu schaffen. Dieses Ziel spiegelt sich auch in der Planung für die nächste documenta wider, bei der eine baldige künstlerische Leitung etabliert werden soll.
Die Auswahl der künstlerischen Leitung steht im Zeichen der Vielfalt und soll in ihrer Zusammensetzung ein breites Spektrum repräsentieren. Gremmels betont, dass die ernannte Leitung anschließend zweieinhalb Jahre Zeit haben wird, um die documenta vorzubereiten. Dieser Zeitrahmen impliziert sowohl die gründliche Entwicklung als auch die Umsetzung der internationalen Kunstausstellung. Die documenta hat einen besonderen Stellenwert als eine der bedeutendsten Plattformen für zeitgenössische Kunst, die weltweit Beachtung findet.
Die Flexibilität bezüglich des Termins der nächsten documenta wird hervorgehoben, da der Fokus auf der Qualität und Bedeutsamkeit der Veranstaltung liegt. Es wird betont, dass es wichtiger sei zu zeigen, dass zeitgenössische Kunst auch in herausfordernden Zeiten weiterhin relevant und realisierbar ist. Die Zielsetzung, die Kunstfreiheit gemäß dem Grundgesetz zu gewährleisten, steht im Zentrum der Bemühungen, wobei Werte wie die Menschenwürde verteidigt werden.
Die eingeleiteten Strukturreformen sollen dazu beitragen, besser auf antisemitische Äußerungen zu reagieren und einen offenen Dialog zu fördern. Dieser Dialog soll geprägt sein von Kontextualisierung und einer umfassenden Auseinandersetzung mit Themen, die in der Vergangenheit zu Missverständnissen und Konflikten geführt haben. Die Zusammenarbeit und die klare Positionierung gegen Antisemitismus werden als entscheidend für den Erfolg der documenta angesehen.