In Bielefeld soll zukünftig schwere Drogensüchtige mit dem Heroinersatz Diamorphin versorgt werden. Die Stadt hat eine Kooperation mit einem privaten Anbieter abgeschlossen, um diese Therapie anzubieten. Vor Beginn der Behandlung wird von der städtischen Drogenberatung überprüft, welche Personen für die Therapie geeignet sind. Anschließend kann der private Anbieter mit der Behandlung in der Nähe des Bielefelder Bahnhofs starten.
Um die Ambulanz für die Diamorphin-Versorgung zu reglementieren, wird die Anzahl der Patienten auf insgesamt 120 Personen begrenzt. Voraussetzung für die Aufnahme ist unter anderem, dass die Patienten bereits zwei ernsthafte Versuche unternommen haben, von Heroin loszukommen. Von den 120 Patienten dürfen höchstens jeder Zehnte nicht aus Bielefeld stammen.
Diamorphin ist pharmazeutisch hergestelltes Heroin, das unter Aufsicht als Ersatz für Straßenheroin abgegeben werden soll. Das Projekt zur Einführung der Diamorphin-Therapie in Bielefeld ist jedoch umstritten. Viele Bürger befürchten einen möglichen Anstieg des Drogentourismus in der Stadt. Auch der Standort der Ambulanz direkt am Hauptbahnhof stößt auf Kritik. Die endgültige Zustimmung des Stadtrats steht ebenfalls noch aus.