Kolumne: Das Altpapier am 5. Juni 2024 – Was tun gegen Gummistiefel-Politik?
In der tagesaktuellen Kolumne „Das Altpapier“ wurde kritisiert, wie Journalisten aus aufmerksamkeitsökonomischen Gründen distanzlose Zitate von Politikern in Überschriften verwenden. Ein Beispiel war die FAZ, die unter der Überschrift „Flut in Süddeutschland“ die Headline „Scholz sieht Zusammenhang mit Klimawandel“ platzierte. Diese Strategie der Nüchternheit lässt jedoch Interpretationsspielraum offen, besonders wenn Politiker wie Scholz für ihre Gummistiefel-Politik kritisiert werden.
Sabine Henkel kritisiert in einem Kommentar auf tagesschau.de die Gummistiefel-Politik, bei der Klimaschutz vernachlässigt und Hochwasserschutz kleingeschrieben wird. Es wird bemängelt, dass Spitzenpolitiker erst reagieren, wenn es bereits zu spät ist und die Medien diese Inszenierung noch verstärken, indem sie sie ausgiebig darstellen. Die Forderung lautet, dieser Inszenierung nicht mehr die Aufmerksamkeit zu schenken, die sie begehrt.
Einen anderen Blickwinkel bietet der Journalist Julian Hilgers, der darauf hinweist, dass Krisen in Ländern wie Angola und Burundi oft vernachlässigt werden. Durch die mangelnde Berichterstattung entsteht ein Informationsdefizit, das durch die eingeschränkte Präsenz von Korrespondent:innen in der Region verstärkt wird. Es wird deutlich, dass die Auslandsberichterstattung gerade in einer globalisierten Welt von großer Bedeutung ist.
Die Migrationsexpert:innen in der Dokumentation „Deutschland am Limit? Abschiebung, Abschottung, Asyl“ bringen neue Perspektiven in die Debatte ein und hinterfragen tradierte Politiker-Erzählungen. Es wird aufgezeigt, dass eine restriktive Migrationspolitik seit Jahrzehnten nicht die gewünschten Ergebnisse erzielt und neue Lösungsansätze erforderlich sind. Die Diskussion um Migrationspolitik muss vielschichtiger geführt werden, um eine nachhaltige Veränderung zu erreichen.