TERRE DES FEMMES und die Berliner Polizei starten die „Weiße Woche„, um Zwangsheirat während der Sommerferien zu bekämpfen. Die Organisation sensibilisiert Schülerinnen und Schüler in patriarchalen Familien und informiert über Hilfsmöglichkeiten. Pädagoginnen berichten von beunruhigenden Erfahrungen, in denen Jugendliche von Zwangsverheiratung bedroht sind. Eine aktuelle Umfrage der Gleichstellungsbeauftragten Friedrichshain-Kreuzberg ergab allein für Berlin 496 Fälle (drohender) Zwangsverheiratungen im Jahr 2022, wobei 88 % der Vollzüge im Ausland stattfanden.
Es wird deutlich, dass gefährdete Mädchen und Frauen niedrigschwellige Hilfe benötigen und frühzeitig Beratung in Anspruch nehmen sollen. TERRE DES FEMMES und die Polizei werden Workshops an Schulen durchführen, um Schülerinnen und Schüler über ihre Rechte zu informieren und sie zu ermutigen, frühzeitig Hilfe zu suchen. Die Initiative zielt auch darauf ab, die Zivilcourage der Jugendlichen zu stärken und ihnen Warnzeichen sowie Beratungsstellen aufzuzeigen, um zu verdeutlichen, dass es Unterstützung gibt.
Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter berichten von erschütternden Fällen und zeigen die Notwendigkeit von Maßnahmen zur Prävention auf. Das Schultheaterprojekt „Mein Herz gehört mir“ gegen Zwangsheirat ermöglicht es, Erfahrungen und Stimmen zu teilen. Die „Weiße Woche“ leistet einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung und Aufklärung von Schülerinnen und Schülern, um mögliche Zwangsheiratssituationen frühzeitig zu erkennen und sich gegen sie zu wehren.