In der bevorstehenden Europawahl haben Jugendliche ab 16 Jahren erstmals die Möglichkeit, ihre Stimme abzugeben. Diese Neuerung stößt jedoch auf Kritik seitens des Deutschen Lehrerverbands. Verbandspräsident Stefan Düll äußerte Bedenken hinsichtlich der Reife von 16-Jährigen, um an einer Wahl teilzunehmen. Esmeralda Temizyüz, Pressesprecherin des Landesschülerbeirats Baden-Württemberg, kontert diese Argumentation vehement. Sie betont, dass auch ältere Personen nicht zwangsläufig die nötige Kompetenz für die Wahlbeschlussfassung aufbringen und lobt das politische Engagement vieler 16-jähriger, die ihr Wahlrecht als Chance betrachten, ihre Zukunft mitzugestalten.
Insgesamt dürfen bei der Europawahl etwa 1,4 Millionen 16- und 17-Jährige ihre Stimme abgeben, was für viele Jugendliche eine bedeutende Möglichkeit darstellt, aktiv an der Demokratie teilzunehmen. Esmeralda Temizyüz unterstreicht die Wichtigkeit dieser Neuerung als Instrument zur Stärkung des Bewusstseins für politische Partizipation. Obwohl sie das aktuelle Wahlalter von 16 Jahren unterstützt, spricht sie sich gegen eine weitere Absenkung aus und hält dieses Alter für angemessen, um an Wahlen teilzunehmen. Sie betont zudem den Wunsch, dass die Altersgrenze auch für Bundestagswahlen gelten sollte, um eine konsistente Regelung herzustellen und die politische Einflussnahme von Eltern in jüngeren Jahren zu minimieren.