Der FDP-Politiker Marcus Faber, 40 Jahre alt, wurde in einer Kampfabstimmung zum neuen Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses gewählt und tritt damit die Nachfolge von Marie-Agnes Strack-Zimmermann an. Der Verteidigungsausschuss ist verantwortlich für die parlamentarische Kontrolle des Verteidigungsministeriums und der Bundeswehr, einschließlich der Verabschiedung des Verteidigungsetats und der Beschaffung von Ausrüstung und Material. Faber, der aus Stendal in Sachsen-Anhalt stammt, war zuvor verteidigungspolitischer Sprecher seiner Fraktion, trat jedoch nach kontroversen Äußerungen über einen Auftritt von Kanzler Olaf Scholz im Verteidigungsausschuss 2022 von diesem Amt zurück.
Alexander Müller aus dem Landesverband Hessen wurde im zweiten Wahlgang von Faber in der Fraktion zur Wahl gestellt. Die scheidende Vorsitzende, Strack-Zimmermann, wechselt in die Europapolitik und ist Spitzenkandidatin der FDP und der liberalen Parteienfamilie Alde für die Europawahl. Strack-Zimmermann setzte sich im Bundestag entschieden für umfangreichere Waffenlieferungen an die Ukraine ein und scheute dabei keine Auseinandersetzung.
In einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur in Berlin äußerte sich Strack-Zimmermann zur Amtszeit und betonte, dass sie in die Politik gegangen sei, um wahrgenommen zu werden. Sie bezeichnete sich selbst als die lauteste unter denen, die diese Aufgabe vor ihr ausgeführt haben durften, abgesehen von Franz Josef Strauß. Der Angriff Russlands auf die Ukraine 70 Tage nach ihrer Wahl habe die Aufmerksamkeit verstärkt auf den Verteidigungsausschuss gelenkt, so Strack-Zimmermann.
Mit Strack-Zimmermanns Wechsel in die Europapolitik und Fabers Wahl zum Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses gehen wichtige Veränderungen in der deutschen Politik einher. Faber wird nun eine zentrale Rolle bei der Sicherheitspolitik des Landes einnehmen und maßgeblich die Entscheidungen des Ausschusses mitgestalten. Die künftigen Entwicklungen im Verteidigungsbereich werden somit stark von Fabers Führung beeinflusst werden.