Antalya erlebt bereits vor der Hauptsaison einen Boom im Tourismus, insbesondere durch die steigende Anzahl deutscher Urlauber. Die Region erwartet dieses Jahr so viele deutsche Touristen wie noch nie zuvor, angetrieben nicht zuletzt durch preisbewusstes Reiseverhalten aufgrund knapper Reisekassen und steigender Inflation. Im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie hat die Türkei als Reiseziel für deutsche Urlauber an Bedeutung gewonnen, mit einem Umsatzanteil von 44 Prozent im kommenden Sommer gegenüber 36 Prozent im Jahr 2019, so der Deutsche Reiseverband (DRV).
All-Inclusive-Angebote locken deutsche Urlauber vermehrt in die Türkei, insbesondere nach Antalya. Die familienfreundlichen Einrichtungen und das attraktive Preis-Leistungs-Verhältnis haben dazu geführt, dass die Türkei sogar Frankreich bei den Suchanfragen als Reiseziel überholt hat. Die hohe Kaufkraft des Euro spielt dabei eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus ist die Türkei gut von Deutschland aus erreichbar, mit zahlreichen Direktflügen von verschiedenen Flughäfen.
Trotz der steigenden Preise in der Türkei aufgrund der Inflation erwartet der Tourismusverband Aktob in Antalya allein in diesem Jahr vier Millionen deutsche Touristen. Die Türkei hat bereits 6,2 Millionen deutsche Urlauber im Jahr 2023 empfangen, wovon 81 Prozent ihre Ferien in Antalya verbracht haben. Tourismusminister Nuri Ersoy strebt an, bis 2024 sieben Millionen deutsche Touristen im Land zu begrüßen. Der Tourismussektor in der Türkei hat sich von der Pandemie erholt, mit Besucherzahlen, die bereits höher liegen als in 2019.
Trotz des anhaltenden Tourismusbooms in Antalya gibt es Kritik am zunehmenden Massentourismus. Die Tourismusindustrie in der Region sorgt für eine hohe Nachfrage nach Arbeitskräften, wodurch viele Menschen aus anderen Regionen in den Sommermonaten in den Tourismussektor migrieren. Dennoch wird ein Wandel in der Industrie als unvermeidbar angesehen, um nachhaltige Initiativen zu fördern und die Auswirkungen des Massentourismus zu reduzieren. Maßnahmen zur Förderung von Nachhaltigkeit und zur Stärkung der lokalen Ressourcen werden als notwendig erachtet, um die Attraktivität der Reiseziele in der Zukunft zu bewahren.