Vor 15 Millionen Jahren ereignete sich in der Nähe von Baden-Württemberg ein verheerender Einschlag eines Asteroiden, der einen Krater mit einem Durchmesser von 24 Kilometern hinterließ. Dieser Krater gilt als der größte Einschlagkrater Deutschlands und wurde vor einigen Jahren zum ersten UNESCO-Geopark in Bayern ernannt. Der Asteroid hatte einen Durchmesser von 1.000 bis 1.500 Metern und schlug mit einer Geschwindigkeit von rund 70.000 Kilometern pro Stunde in die Erde ein, wodurch ein bis zu fünf Kilometer tiefes Loch entstand.
Der Einschlag am Nördlinger Ries führte zu einer gewaltigen Explosion, bei der 150 Kubikkilometer Gestein bewegt wurden. Die Wucht des Einschlags war vergleichbar mit einem Erdbeben der Stärke 8,5 und schleuderte Material der Erdkruste bis zu 400 Kilometer weit. Die Druckwelle und die enorme Hitze ließen keine Überlebenschance für alles, was sich im Umkreis von 100 Kilometern befand.
Heutzutage liegt die Stadt Nördlingen genau im Krater des Asteroideneinschlags, und das gesamte Nördlinger Ries befindet sich etwa 150 Meter tiefer als die Umgebung. Der Kraterwall besteht aus dem Auswurfmaterial, das Suevit genannt wird und sich in einem Umkreis von bis zu dreißig Kilometern um den Krater abgelagert hat. Seit 2022 ist das Nördlinger Ries ein UNESCO-Geopark, der dazu verpflichtet ist, die geologischen Besonderheiten zu erhalten und zu schützen.
Der Rieskrater dient auch als wichtiges Trainingsgebiet für Raumfahrtmissionen, da er für Mars-Missionen genutzt wird. Unter anderem haben Nasa-Astronauten im Ries das Sammeln von Gesteinsproben für die Mission Mars 2020 geübt. Aufgrund des vollständigen Verdampfens des auf das Gebiet einschlagenden Asteroiden wird das Nördlinger Ries als Asteroidenkrater bezeichnet, im Unterschied zu einem Meteoritenkrater.