In einem kürzlich veröffentlichten New Institute-Vortrag warnte der Politikwissenschaftler Claus Leggewie vor einem potenziellen Kipppunkt in der Politik angesichts der bevorstehenden Europawahlen, bei denen Zugewinne für Rechtspopulisten und Rechtsradikale erwartet werden. Trotzdessen betonte Leggewie auch positive Signale wie die ungewöhnlichen Massendemonstrationen für Demokratie. Er ermutigte dazu, breite Allianzen zwischen verschiedenen politischen Gruppen zu schmieden, ähnlich wie es bereits in Polen geschehen sei.
Die Initiative „Go Vote“ hat in Hamburg begonnen, die Demokratie zu feiern und die Bürger dazu aufzufordern, an den bevorstehenden Wahlen teilzunehmen. Dies zeigt das Engagement verschiedener Organisationen, darunter Stiftungen, Museen, die Nordkirche und lokale Unternehmen. Trotz politischer Differenzen betonen sie die gemeinsame Botschaft: „Geht wählen und nutzt eure Stimme!“ Dieser Zusammenhalt wurde durch die Massendemonstrationen in der Stadt inspiriert.
Einem aktuellen Verfassungsschutzbericht zufolge stellt der Rechtsextremismus eine größere Bedrohung für die Demokratie dar als der Islamismus in Hamburg. Die Berichte weisen auf steigende rechtsextreme Straftaten hin, wobei ein Großteil davon auf Äußerungen und Propaganda zurückzuführen ist. Die Zahlen der Verkehrsunfälle mit Todesopfern sind rückläufig, wobei Fußgänger die größte betroffene Gruppe darstellen.
Des Weiteren wurde in Hamburg ein Verschleierungsverbot in Schulen eingeführt, das Nikabs und Burkas betrifft, jedoch nicht Kopftücher. Mit solchen Gesetzen wird auf Gerichtsurteile reagiert, um die Integration und das Miteinander in der Gesellschaft zu fördern. Hinzu kommen positive Initiativen wie „FuturistenHoch2“, die ältere Menschen mit jüngeren Generationen zusammenbringen, um der Einsamkeit entgegenzuwirken und den generationsübergreifenden Austausch zu fördern.