Seit April 2023 bearbeiten die staatlichen Umweltämter in Mecklenburg-Vorpommern Windrad-Anträge zentral. Durch den Zuständigkeitswechsel konnten Entscheidungen zum Ausbau der Windkraft schneller getroffen werden. Laut Umweltminister Till Backhaus wurden im letzten Jahr 46 Anträge für insgesamt 158 Windräder genehmigt, eine Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr. Backhaus betonte, dass der Ausbau der Windkraft Fahrt aufnimmt und lobte die Effizienz der neuen Genehmigungsverfahren.
Die Grünen äußerten hingegen Kritik und wiesen darauf hin, dass der Antragsberg weiter angewachsen sei. Mit 1.120 zu genehmigenden Windrädern sei die Situation nicht entspannter, wie von der Opposition betont wurde. Einheitliche Verfahrensrichtlinien fehlen nach wie vor, was zu einer langsameren Abwicklung beitragen könnte. Die Grünen plädieren daher für schlankere Prozesse, um den Ausbau der Windkraft effizient voranzutreiben.
Um der wachsenden Antragsflut gerecht zu werden, hat das Umweltministerium 50 neue Stellen geschaffen, wovon 30 im Naturschutz- und 20 im Immissionsschutzbereich angesiedelt sind. Diese Maßnahme soll dazu beitragen, die Bearbeitungszeiten zu verkürzen und den Rückstau an Anträgen abzubauen. Die zusätzlichen Kosten in Höhe von rund 1,7 Millionen Euro sollen vollständig durch die Gebühren der Windkraft-Investoren gedeckt werden.
Aktuellen Angaben zufolge befinden sich derzeit etwa 287 Anträge mit rund 1.123 Windenergieanlagen im Genehmigungsverfahren. Obwohl Fortschritte gemacht wurden, besteht noch Raum für Verbesserungen, um den Windkraft-Ausbau in Mecklenburg-Vorpommern weiter zu beschleunigen und effizienter zu gestalten.