Martin Kind (80) steht als Profi-Boss von Hannover 96 vor dem Aus. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat das Urteil auf den 16. Juli vertagt, aber eine klare Tendenz für den Stammverein (e.V.) und gegen Kind erkennen lassen.
Der Vorsitzende Richter, Manfred Born, bezog bereits in seiner Begrüßungsrede klar Stellung. Der zugelassene Anwalt des e.V., Mattias Siegmann, erhöhte den Druck auf Kind, während Kind-Anwalt Erich Waclawik versuchte, die Situation zu retten.
Irrer Kamel-Zoff beim Kind-Prozess
Waclawik verteidigte die Urteile von Landesgericht und Oberlandesgericht. Er verglich das komplexe Thema des Verfahrens mit einem Nadelöhr, durch das das höchste deutsche Gericht müsse – eine Analogie, die Richter Born nicht passend fand.
Die Kind-Seite trat ins Fettnäpfchen, als Waclawik die Abberufung als „Nacht und Nebel“-Aktion bezeichnete. Born konterte, dass dies ein Instrument sei, um auf Einzelfragen zu reagieren, ohne die Satzung zu ändern.
Kind-Gegner siegessicher
Der Aufsichtsratschef von 96, Ralf Nestler, zeigte sich nach der Verhandlung siegessicher. Er betonte, dass der Vorstand im Juli 2022 rechtmäßig gehandelt habe.
Carsten Linke, früher „Fußballgott“ in der 96-Abwehr und jetzt Aufsichtsrat im e.V., äußerte ebenfalls Zuversicht: „Es ist positiv gelaufen. Wir gehen mit einem guten Gefühl in den Termin am 16. Juli.“
Am 16. Juli wird der BGH sein Urteil verkünden, höchstwahrscheinlich gegen Martin Kind. Das würde bedeuten, dass Kind erstmals seit 1997 nicht mehr Profi-Boss wäre. Das Beben bei Hannover 96 wird die Zweitliga-Kicker dann im Trainingslager in Saalfelden, Österreich, erreichen.