Heute beginnt vor dem Amtsgericht Meldorf der Prozess gegen die sogenannte Heider Jugendgang, die von der Staatsanwaltschaft beschuldigt wird, seit Januar mehrere Raubüberfälle auf andere Jugendliche am Heider Bahnhof begangen und dabei einige Opfer schwer verletzt zu haben. Angeklagt sind vier Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren, darunter ein Mädchen, sowie ein junger Mann über 18 Jahre. Zusätzlich zu den Heider Jugendbandenmitgliedern gehören laut Polizei auch einige Jugendliche aus Nordfriesland.
Die Staatsanwaltschaft wirft den fünf Beschuldigten gefährliche Körperverletzung, schweren Raub und schwere räuberische Erpressung in mehreren Fällen vor. Der Prozess wird gemäß dem Jugendstrafrecht durchgeführt, da vier der Angeklagten noch minderjährig sind. Aufgrund dieser Umstände werden keine weiteren Einzelheiten zu den Delikten bekannt gegeben. Der genaue Umfang und die Einzelheiten der Straftaten sind ebenfalls nicht öffentlich bekannt.
Die Taten sollen von Gruppenmitgliedern in unterschiedlicher Zusammensetzung begangen worden sein. Nach ersten Ermittlungsverfahren im März wurden vier Jugendliche in Untersuchungshaft genommen. Heides Bürgermeister Oliver Schmidt-Gutzat sieht den Beginn des Gerichtsverfahrens als positiven Schritt, insbesondere hinsichtlich des „beschleunigten Verfahrens“. Er betont die Signalwirkung, die von dem Prozess ausgehen könnte. Durch regelmäßige Polizei- und Bundespolizeikontrollen am Heider Bahnhof habe sich die Lage in den letzten Wochen merklich beruhigt. Mehrere Verhandlungstermine vor dem Amtsgericht Meldorf sind bis Anfang Juli angesetzt.