Niedernhall im Hohenlohekreis hat in den letzten Jahren umfassende Maßnahmen ergriffen, um sich effektiv vor Hochwasser zu schützen. Mit einer Investition von 6,3 Millionen Euro, wovon das Land den Großteil übernahm, und einem Eigenanteil der Stadt, wurden Dämme erhöht, eine Stahlbetonwand entlang des Kocherufers errichtet und die Straßenentwässerung verbessert. Diese Schutzvorkehrungen zahlten sich kürzlich aus, als der Pegelstand des Kochers bedrohlich anstieg, aber die Stadt dank der Schutzmaßnahmen keine Schäden zu verzeichnen hatte.
Die Umweltministerin von Baden-Württemberg, Thekla Walker, lobte Niedernhall für die wirksamen Hochwasserschutzmaßnahmen und betonte die Bedeutung einer vorbeugenden Planung in Zeiten des Klimawandels. Bei einem Besuch in Niedernhall lobte sie die Vorbereitung und den effektiven Einsatz der Schutzeinrichtungen.
Im Gegensatz dazu sieht es im Weiler Weißlensburg, der zu Bretzfeld gehört, weniger positiv aus. Trotz jahrelanger Planungen steht der Ort bei starken Regenfällen regelmäßig unter Wasser, da ein geplanter Damm bislang nicht realisiert wurde. Anwohner berichten von wiederholten Überschwemmungen, die auf die ungehinderte Fließrichtung von Regenwasser infolge von veränderten Landnutzungen zurückzuführen sind. Die Forderungen nach einem adäquaten Hochwasserschutz blieben bisher unerfüllt, und Bewohner kämpfen mit den Folgen dieser fehlenden Maßnahmen.
Der Bürgermeister von Bretzfeld, Martin Piott, räumt ein, dass möglicherweise falsche Prioritäten bei der Planung gesetzt wurden, und weist auf die langwierigen Genehmigungsverfahren und bürokratischen Hürden hin, die den Bau des Schutzdammes für Weißlensburg verzögert haben. Trotz dieser Schwierigkeiten hofft er, dass der Baubeginn noch in diesem Jahr erfolgen kann, sobald die erforderlichen Genehmigungen vorliegen.
Die Situation in Niedernhall zeigt, wie effektiv ein umfassender Hochwasserschutz sein kann, während in Weißlensburg weiterhin ein dringender Bedarf an entsprechenden Schutzmaßnahmen besteht, um die Bewohner vor den Folgen von Überschwemmungen zu schützen.