Die Sorben haben sich das Ziel gesetzt, ihre Medienangebote speziell für junge Menschen auszubauen. Marko Schiemann, Vorsitzender des Parlamentarischen Beirats der Stiftung für das sorbische Volk, betonte die Bedeutung der Erweiterung digitaler Angebote neben der traditionellen Förderung von Sprache und Kultur. Dieser Schwerpunkt auf die Zukunft wurde während einer Sitzung des Gremiums in Berlin deutlich.
Ein zentraler Punkt der Diskussion war das Fünfte Finanzierungsabkommen für die Stiftung ab 2026. Es beinhaltet die Fortsetzung von Lernprogrammen und digitalen Medienangeboten in der Oberlausitz und der Niederlausitz sowie die Sprachförderung in den sogenannten Witaj-Projekten in Brandenburg und Sachsen. Witaj, was auf Sorbisch „Willkommen“ bedeutet, zielt auf die zweisprachige Betreuung und Bildung in Kindergärten und Schulen ab.
Die Sicherstellung einer ausreichenden Finanzierung digitaler Angebote ist von großer Bedeutung, um die sorbische Sprache und Kultur für zukünftige Generationen zu bewahren und weiterzuentwickeln. Das Vierte Finanzierungsabkommen, das 2021 zwischen dem Bund und den Ländern Sachsen und Brandenburg geschlossen wurde, sah bereits eine Erhöhung der Zuwendungen für die Sorben vor. Institutionen wie das Sorbische National-Ensemble, das Deutsch-Sorbische Volkstheater und das Wendische Museum in Cottbus profitieren von dieser Förderung.
Schätzungen zufolge umfasst die sorbische und wendische Bevölkerung in der sächsischen Oberlausitz und der brandenburgischen Niederlausitz etwa 60.000 Menschen. Die verstärkte finanzielle Unterstützung und der Ausbau digitaler Medienangebote sind entscheidend, um die Sprache und Kultur der Sorben auch für zukünftige Generationen lebendig zu halten.