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Die Altersthematik im deutschen Film: Schauspielerinnen sprechen über Altersdiskriminierung und Stereotypen

Wie alt sind Schauspielerinnen in Filmen wirklich? Diese Frage kann oft schwer zu beantworten sein, da die Darstellung von Alter und Entwicklung im Film oft stark variieren kann. Ursula Karven, eine Schauspielerin im Alter von 59 Jahren, reflektiert über ihre Anfänge und betont, dass ältere Frauen in der Medienlandschaft oft unterrepräsentiert sind. Laut einer Studie der Universität Rostock aus dem Jahr 2021 werden weibliche Hauptfiguren im deutschen Kino mit zunehmendem Alter immer seltener, wobei Männer ab 50 Jahren und Frauen bereits ab Mitte 30 davon betroffen sind.

Die Kommunikationswissenschaftlerin Christine Linke betont die Bedeutung einer vielfältigen Darstellung von Frauen im Film. Frauen im deutschen Kino werden laut der Studie der Malisa-Stiftung vor allem in jungen und schlanken Rollen im Kontext von Partnerschaften und Beziehungen dargestellt. Im Vergleich dazu werden Männer in allen Altersgruppen sichtbar, während Frauen nach einer bestimmten Altersgrenze weniger Präsenz zeigen. Veronica Ferres, 58 Jahre alt, zeigt ein Beispiel für die Diskrepanz zwischen dem Alter einer Schauspielerin und der Rolle, die sie spielt. Sie kritisiert, dass oft jüngere Schauspielerinnen ältere Rollen verkörpern.

Jella Haase, bekannt aus den „Fack Ju Göhte“-Filmen, spricht über die Wahrnehmung junger Mädchen im Film und in sozialen Medien. Sie war Anfang 20, als sie eine Oberstufenschülerin spielte und betont, dass die Sehgewohnheiten durch soziale Medien beeinflusst werden und oft zu einer vorzeitigen Reife von jungen Darstellerinnen führen. Die Hypersexualisierung weiblicher Körper in den Medien, einschließlich von Kinderkörpern, wird auch von Kommunikationsforscherinnen wie Linke unterstrichen. Es bleibt eine Herausforderung, eine realistische und vielfältige Darstellung von Frauen im Film zu erreichen, um eine ausgewogene Repräsentation in der Medienlandschaft zu gewährleisten.

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