Die Hochwasserlage im Süden Deutschlands bleibt weiterhin dramatisch, mit überfluteten Straßen, vollen Kellern und evakuierten Häusern. Besonders betroffen sind viele kleine Gemeinden in Baden-Württemberg und Bayern, wo Tausende Helfer gegen die steigenden Fluten kämpfen. Die Situation spitzt sich in einigen Regionen sogar weiter zu, wobei die traurige Bilanz bisher einen tot auf der Seite der Feuerwehr und zwei Vermisste umfasst. Am Montag wird Bundeskanzler Olaf Scholz das Hochwassergebiet besuchen.
Nach anhaltendem Regen verschlechterte sich die Lage in einigen Regionen Baden-Württembergs, vor allem in der Nähe von Stuttgart, erheblich. Häuser müssen aufgrund des steigenden Wassers evakuiert werden, wie in der Gemeinde Ebersbach an der Fils. In Rudersberg im Rems-Murr-Kreis führte extremer Starkregen zu Straßensperrungen, während der Schwarzwald-Baar-Kreis von Erdrutschen betroffen war. Im Ostalbkreis hat sich die Situation etwas entspannt, sodass ein Teil der evakuierten Bevölkerung zurückkehren konnte.
In Bayern ist die Gefahr laut Ministerpräsident Markus Söder trotz leicht rückläufiger Wasserstände nicht gebannt. Der Katastrophenfall wurde in Regensburg an der Donau ausgerufen, während in Pfaffenhofen an der Ilm ein Feuerwehrmann bei einem Einsatz im Hochwasser ums Leben kam. Die Suche nach einem weiteren vermissten Feuerwehrmann in Offingen und einer vermissten Frau in Schrobenhausen wird fortgesetzt. Dämme sind an mehreren Stellen im Landkreis Pfaffenhofen gebrochen, was zu Überschwemmungen führte.
Die Unwetter haben Auswirkungen auf den Schulbetrieb und den Bahnverkehr in den betroffenen Gebieten. Viele Schulen haben den Präsenzunterricht abgesagt, während auch Kitas und Förderzentren geschlossen bleiben. Die Deutsche Bahn warnt vor Reisen nach Süddeutschland, da Zugausfälle im Fernverkehr vor allem von und nach München zu verzeichnen sind. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor weiterem Dauerregen und Unwettern in Südwestdeutschland, mit starken Gewittern und Hagelschauern in einigen Regionen.
Experten weisen darauf hin, dass die zunehmenden Starkregenfälle auf den Klimawandel zurückzuführen sind, was zu häufigeren und intensiveren Niederschlägen führt. Der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes fordert mehr Investitionen in den Katastrophenschutz, da Deutschland in diesem Bereich Nachholbedarf hat. Es besteht Bedarf an einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Finanzierung des Bevölkerungsschutzes angesichts der zunehmenden Extremwetterereignisse.
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