Am Sonntag kam es auf dem Mannheimer Marktplatz zu hitzigen Szenen, als verschiedene Gruppierungen aufeinandertrafen. Ein überparteiliches Bündnis organisierte eine Mahnwache gegen Gewalt und Hass nach einem Messerangriff, bei dem ein Mann sieben Menschen verletzte. Währenddessen fand auch eine Kundgebung der Jungen Alternative, der Jugendorganisation der AfD, statt. Videos zeigen, wie Demonstranten eine Menschenkette bildeten, während die Polizei mit Antifa-Aktivisten kollidierte, die rote Fahnen schwenkten und Bengalos zündeten. Auf dem Marktplatz wurde der Slogan „Nazis raus“ skandiert, begleitet von Rangeleien zwischen Polizisten und Antifa-Anhängern.
Der Täter bei der Messerattacke, ein 25-jähriger Afghane namens Sulaiman A., verletzte sechs Männer, darunter einen Polizisten, lebensgefährlich. Der Beamte erlag später im Krankenhaus seinen Verletzungen. Sulaiman A. hatte sich seit 2014 in Deutschland aufgehalten und wurde mit versuchtem Mord angeklagt. Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte ein hartes Vorgehen gegen jegliche Form von Gewalt an, unabhängig von politischer Ausrichtung oder Motiv.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Landesinnenminister Thomas Strobl forderten ebenfalls ein entschiedenes Vorgehen gegen die Verherrlichung des Angriffs im Netz. Österreichs Bundeskanzler Karl Nehammer betonte, dass Gewalt in jeglicher Form inakzeptabel sei. BPE-Schatzmeisterin Stefanie Kizina beschrieb den Angriff als gezielt gegen den bekannten Islamkritiker Michael Stürzenberger gerichtet. Stürzenberger, der bei der Attacke verletzt wurde, plant trotz des Vorfalls weiterhin öffentliche Auftritte, bei denen er auf verstärkte Sicherheitsmaßnahmen seitens der Polizei zählt.