Südkorea hat Nordkorea vor dem fortgesetzten Versenden von Müllballons über die Grenze gewarnt und bezeichnet die Aktionen als irrational und provokativ. Diese Aktionen, die den fünften Tag in Folge durchgeführt worden sind, sollen Gesten sein, die kein normaler Staat tolerieren würde, so der Nationale Sicherheitsberater Chang Ho Jin in Seoul. Südkorea plant Maßnahmen gegen Nordkorea, um die Provokationen zu beenden, wobei die genauen Schritte bisher noch unklar sind.
Nordkorea hat laut Medienberichten erklärt, vorerst keine Müllballons mehr über die Grenze zu senden, behält sich jedoch das Recht vor, die Aktion fortzusetzen, sollten aus Südkorea weiterhin anti-nordkoreanische Flugblätter kommen. Die beigefügten Ballons enthielten Zigarettenstummel, Papier, Kleidungsstücke, Plastik und andere Abfälle. Nordkorea reagiert empfindlich auf Propagandamaßnahmen gegen die eigene Führung und betrachtet die Müllballons als Reaktion auf Aktionen privater Organisationen aus Südkorea, die Gasballons mit Flugblättern über die Grenze schicken.
Die südkoreanischen Militärteams haben etwa 720 Müllballons in verschiedenen Regionen des Landes entdeckt und bergen die daran angehängten Wurfgegenstände. Aufgrund potenziell gefährlicher Inhalte fordern sie die Bevölkerung auf, die Objekte nicht zu berühren. In Anbetracht der Ballons mit Müll, den Raketentests und den GPS-Störsignalen Nordkoreas betrachtet Sicherheitsberater Chang diese Aktionen als Bedrohung, die darauf abzielt, Angst und Chaos in der südkoreanischen Gesellschaft zu verbreiten.
Die jüngsten Entwicklungen haben die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel verstärkt, wobei Nordkorea seine Tests mit atomwaffenfähigen Raketen und anderen Waffen intensiviert hat. Dies hat zu einer verstärkten Militärkooperation zwischen Südkorea und den USA geführt, einschließlich gemeinsamer Manöver. Die Situation bleibt dynamisch, da beide Länder auf verschiedene Provokationen reagieren und versuchen, die Situation zu deeskalieren.