Nach anhaltendem Dauerregen im Südwesten Deutschlands kämpfen die Einsatzkräfte in Baden-Württemberg weiter gegen die Wassermassen. Wohngebiete wurden überschwemmt, und ein Zug entgleiste in Schwäbisch Gmünd nach einem Erdrutsch. In der Gemeinde Meckenbeuren im Bodenseekreis stehen Teile der Ortschaften Kehlen und Brochenzell unter Wasser. Trotz Evakuierung auf freiwilliger Basis blieben manche Bewohner in ihren Häusern und suchten Schutz in den oberen Stockwerken.
Rund 1300 Menschen wurden angewiesen, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Der Pegelstand der Schussen erreichte am Samstagabend einen Höchststand von über 4,86 Metern, was zu den schlimmsten Überflutungen führte, die die Gemeinde je erlebt hat. In der Stadt Weingarten bei Ravensburg wurde jedoch leichte Entwarnung gegeben, obwohl örtlich weiterhin Verkehrsbehinderungen möglich sind.
Aufgrund von Regenwassereintritt in die Trinkwasserversorgung mussten in zwei Orten im Rems-Murr-Kreis und einem Ort im Ostalbkreis Bewohner ein Abkochgebot für Trinkwasser beachten. Das Technische Hilfswerk hat die Anzahl seiner Einsatzkräfte in den Überschwemmungsgebieten in Süddeutschland erhöht, da mehr als 1800 Helferinnen und Helfer im Einsatz sind. Sie sichern Dämme, helfen beim Befüllen von Sandsäcken und unterstützen bei Evakuierungen.
Das Deutsche Wetterdienst sagte für den kommenden Tag weitere Regenfälle und Gewitter voraus, besonders im Norden und in der Mitte Deutschlands. Bis Montagmittag werden Starkregen im Süden erwartet, gefolgt von trockenerem Wetter mit möglichen sonnigen Abschnitten. Die Situation erfordert weiterhin erhöhte Einsatzbereitschaft von Rettungskräften und vorsichtige Maßnahmen zur Bewältigung der Wassermassen.