Der Start des Boeing Starliner vom Kennedy Space Center in Cape Canaveral, Florida, wurde am Samstag (1/6) spektakulär abgesagt, als der Countdown bei 3 Minuten und 50 Sekunden angehalten wurde. Die genaue Ursache für die Absage ist bisher unklar. Die Astronauten waren bereits in der Kapsel und startbereit, als der Start gestoppt wurde. Sie wurden evakuiert, während die Gründe für den Abbruch der Mission analysiert wurden.
In den letzten 10 Minuten vor dem geplanten Start führte der Ground Launch Sequencer wichtige Aktivitäten durch, wie das Druckbeaufschlagen des Treibstofftanks, das Umschalten der Stromversorgung von der Station auf die Batterie und die Konfiguration anderer Systeme. Trotz dieser Vorbereitungen stoppte der Ground Launch Sequencer automatisch den Startvorgang und den Countdown. Die genaue Ursache für die automatische Aktivierung ist derzeit unbekannt, und laut CNN benötigt das Missions-Team mindestens 24 Stunden, um weitere Informationen zu sammeln.
Es wurde noch keine offizielle Erklärung abgegeben, ob der nächste Startversuch am Sonntag (2/6) um 12:03 Uhr Ortszeit stattfinden wird. Nach der Absage des Starts öffnete sich die Kapsel, und die beiden Astronauten Butch Wilmore und Suni Williams verließen sie. Dies war die zweite Absage innerhalb dieser Woche.
Boeing plant, den Starliner als sechstes Raumschiff mit amerikanischen Astronauten an Bord einzusetzen, nachdem bereits Mercury, Gemini und Apollo in den 1960er und 1970er Jahren, die Space Shuttles von 1981 bis 2011 und die SpaceX Crew Dragon seit 2020 im Einsatz waren. Die NASA beabsichtigt, Boeing als zweites Unternehmen nach SpaceX erfolgreich Astronauten zur Internationalen Raumstation zu transportieren.
Boeing und SpaceX erhielten 2014 Milliardenverträge zur Entwicklung dieser Weltraummission. Obwohl Boeing 2019 bei dem Versuch scheiterte, einen unbemannten Starliner zur ISS zu schicken, verliefen die Tests der beiden Missionen 2022 erfolgreich. Die Tests mit bemanntem Start sollen heute fortgesetzt werden.