Der extreme Dauerregen hat in Schwaben und im Allgäu an mehreren Pegeln ein Hochwasser mit Überschreitungen der Meldestufe 4 verursacht. Am Samstag dehnte sich der extreme Dauerregen nach Oberbayern aus. Auch in Niederbayern und der Oberpfalz schwellen Flüsse zunehmend an.
Die A3 nahe Regensburg ist auf rund zehn Kilometern zwischen den Anschlussstellen Parsberg und Beratzhausen in beide Richtungen gesperrt. Die Fahrbahn sei teils überflutet, teilte das Polizeipräsidium Oberpfalz mit. „Das Wasser drückt von den Feldern auf die Autobahn“, sagte ein Sprecher. Nach Angaben der Verkehrspolizei Regensburg sind Autobahnmeisterei, Feuerwehr und Polizei vor Ort, und der Verkehr wird umgeleitet.
Aufgrund der Hochwassersituation im Landkreis Donau-Ries wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Eine notwendige Evakuierung des Donauwörther Stadtteils Zusum sowie des Tapfheimer Ortsteils Rettingen und der umliegenden Schwaighöfe wird erwartet. Anwohner werden mittels Lautsprecherdurchsagen informiert, und Sammelunterkünfte stehen bereit. Ein Bürgertelefon für betroffene Bürgerinnen und Bürger ist für dringende Fragen erreichbar.
Der ADAC beteiligt sich an Rettungsaktionen in den Hochwassergebieten und setzt Rettungshubschrauber ein. Es wurden bereits erste Menschen aus bedrohten Gebieten evakuiert. Verschiedene Landkreise, darunter Donau-Ries und Unterallgäu, haben den Katastrophenfall ausgerufen. Bäche und Flüsse in Bayern schwellen bedrohlich an, Straßen stehen unter Wasser, und die Hochwasserwarnstufe vier wurde an einigen Pegeln erreicht.
Es wird mit einem hundertjährlichen Hochwasser für Teilbereiche des Landkreises Donau-Ries gerechnet, das, statistisch betrachtet, einmal in 100 Jahren auftritt. Ministerpräsident Markus Söder und Innenminister Joachim Herrmann haben sich vor Ort ein Bild von der Lage gemacht und koordinieren die nächsten Schritte. Das Technische Hilfswerk evakuiert Menschen in den Landkreisen Augsburg und Memmingen, während der Deutsche Wetterdienst vor weiteren Unwettern warnt.