Der Dauerregen im Allgäu hat am Samstag zu schweren Schäden geführt, insbesondere im Landkreis Unterallgäu. Aufgrund der Wassermassen wurde um 14.34 Uhr der Katastrophenfall ausgerufen. Ein Schwerpunkt der Einsätze lag in Babenhausen, Zell (Bad Grönenbach) und Dirlewang, wo 150 Personen aufgefordert wurden, ihre Wohnungen freiwillig zu verlassen. In Babenhausen wurden Spezialboote eingesetzt, während zahlreiche Einsatzkräfte von Wasserwacht, BRK und DLRG beteiligt waren.
Die Bewohner in Dirlewang hatten ebenfalls mit starken Überschwemmungen zu kämpfen. Zahlreiche Anwohner berichteten von überfluteten Kellern und Wohnräumen, wobei große Teile der Gemeinde unter Wasser standen. Die Feuerwehren waren den ganzen Samstag über im Einsatz und führten über 250 Feuerwehreinsätze im Landkreis Unterallgäu durch. In Mindelheim wurden Dämme errichtet, um die Altstadt vor dem Hochwasser zu schützen.
Leider endete der Einsatz für einen Feuerwehrmann aus Erkheim tragisch, als sein Auto in einer überfluteten Autobahnunterführung von den Wassermassen weggerissen wurde. Auch ein Autofahrer zwischen Nassenbeuren und Massies hatte Pech, als sein Fahrzeug in einem nahegelegenen Bach landete. Der Landrat Alex Eder (FW) rief um 14.34 Uhr den Katastrophenfall aus, da es zu großflächigen Überflutungen an Fluss- und Bachläufen gekommen war.
Besonders dramatisch gestaltete sich die Situation in Babenhausen, wo der östliche Bereich der Günz großflächig überflutet war und das Handynetz teilweise ausgefallen war. Notunterkünfte wurden eingerichtet, und rund 50 Personen fanden Zuflucht in der Babenhausener Jugendbildungsstätte. Darüber hinaus wurde empfohlen, das Trinkwasser im gesamten Landkreis für drei Minuten abzukochen, da Verunreinigungen nicht ausgeschlossen werden konnten.