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Katholikentag in Thüringen: Politische Kontroversen und kirchliche Reformen

Der 103. Deutsche Katholikentag in der thüringischen Hauptstadt dreht sich in rund 500 Veranstaltungen bis zum Sonntag vor allem um Themen wie Krieg, Demokratie, Extremismus, Klimawandel und soziale Gerechtigkeit. Ähnlich den evangelischen Kirchentagen wird die fünftägige Veranstaltung des Katholikentags von einer grün-linken Agenda geprägt. Prominente Vertreter wie Kanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Habeck (Grünen) hielten Reden zu Frieden und Klima, die kaum vom EU-Wahlkampf zu unterscheiden waren.

Die Kirche vermied jegliche Auseinandersetzung mit Vertretern der AfD und tabuisierte Themen wie die Christenverfolgung in der islamischen Welt. Stattdessen stand der interreligiöse Dialog im Mittelpunkt, was auf eine klare Distanzierung von rechts deutet. Die Kritik an der CDU bezüglich ihrer Migrationspolitik, die als fremdenfeindlich bezeichnet wurde, zeigt eine Unzufriedenheit der Kirche mit der vermeintlich zu „rechten“ Orientierung der Partei.

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Der Katholikentag verzeichnete eine vergleichsweise geringe Teilnehmerzahl von etwa 20.000 Personen – ein Negativrekord. Bemängelt wurde unter anderem die langsame Reformbereitschaft innerhalb der Kirche. Die Forderungen nach Veränderungen in Bezug auf die Rolle der Frau, die Sexualmoral und das Priesteramt sollen auch auf internationaler Ebene Beachtung finden. Die Veranstaltung dient auch dazu, dass Laien aktiv mitwirken können.

Trotz der Vielfalt an Diskussionen zu aktuellen gesellschaftlichen Themen, darunter Klimaschutz, Rechtsextremismus und Frieden, wurden kontroverse Themen wie die Verfolgung von Christen in muslimischen Ländern kaum angesprochen. Die Fokussierung auf innerkirchliche Angelegenheiten und der mangelnde Bezug zur real existierenden Christenverfolgung in vielen Teilen der Welt stießen auf Kritik. Die Katholikentage dienen nicht nur als Diskussionsforum, sondern zeigen auch die Herausforderungen und Spannungen innerhalb der katholischen Kirche und deren Verhältnis zu aktuellen gesellschaftlichen Themen auf.

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