Einen Tag nach der Messerattacke bei einer islamkritischen Veranstaltung der Bewegung Pax Europa in Mannheim bemühen sich die Ermittler darum, das Motiv hinter der Tat zu klären. Laut dem baden-württembergischen Landeskriminalamt ist die Frage nach dem Motiv von größter Bedeutung. Der Täter, der von der Polizei angeschossen wurde, konnte aufgrund seiner Operation bislang nicht befragt werden, was die Motivsuche erschwert. Die Identität des Täters wurde von den Ermittlern bisher nicht preisgegeben.
Die Attacke ereignete sich auf dem Mannheimer Marktplatz, wo der Täter Teilnehmer einer islamkritischen Kundgebung angriff und sechs Menschen verletzte, darunter einen Polizisten. Der verletzte Polizist schwebt weiterhin in höchster Lebensgefahr. Die Verletzten sind Teilnehmer der Kundgebung, jedoch ist unklar, ob sie Mitglieder von Pax Europa sind. Der Vorstandsmitglied des Vereins, Michael Stürzenberger, wurde bei der Attacke gezielt attackiert und erlitt Verletzungen im Gesicht.
Die Ermittlungen des Landeskriminalamts zielen darauf ab, weitere Informationen über die Tat zu gewinnen, darunter die Herkunft des Messers und ob der Angriff geplant war. Die Staatsschutzabteilung der Staatsanwaltschaft Karlsruhe ist in den Fall involviert. Innenminister Thomas Strobl äußerte sein Mitgefühl für die Opfer des Angriffs und betonte seine besondere Sorge um den verletzten Polizeibeamten.
Ein Video der Tat kursierte kurz nach dem Angriff im Internet und zeigte den Täter beim Stich auf mehrere Menschen. Die Tat löste bundesweites Entsetzen aus, führende Politiker wie Kanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verurteilten die Gewalttaten. Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht bezeichnete den Angriff als Terrorattacke und verurteilte sie scharf im Namen der Stadt Mannheim und der Stadtgesellschaft.