Der Deutsche Hanfverband hat Bedenken geäußert, dass einige der vorgeschlagenen Maßnahmen zu einer Verringerung der Gründung von Cannabis-Anbauvereinen führen könnten, was wiederum zu einem höheren Anteil des Schwarzmarktes führen würde. Ein wesentliches Hindernis bei der Gründung solcher Vereine sind die hohen Investitionskosten, die nach Expertenmeinung weit über 100.000 Euro für Technik und andere Ausrüstung bei einem Indoor-Anbau für 500 regelmäßig konsumierende Mitglieder betragen können. Eine attraktivere Option wäre es, einen bereits voll ausgestatteten Anbauraum zu mieten oder zu leasen. Ohne die Möglichkeit gebündelter Angebote müssen Vereine viele Verträge mit Dienstleistern individuell aushandeln und finanzieren.
Der Bundesverband der Cannabis Anbauvereinigungen Deutschland begrüßt zwar das Ziel, Vereine besser vor kommerziellen Unternehmungen zu schützen und den Großanbau zu verbieten, warnt jedoch davor, dass die geplanten Änderungen sich vor allem negativ auf nicht-kommerzielle Anbauvereinigungen auswirken könnten. Der Branchenverband Cannabiswirtschaft betont, dass kleinere Vereine gerne gemeinsame Flächen nutzen würden, aber aufgrund von Abstandsregeln bereits mit erheblichen Standortproblemen konfrontiert sind. Die Standortfindung gestaltet sich schwierig, was durch zusätzliche Hürden noch erschwert würde.
