Am Samstag, den 1. Juni 2024, wird im Schloss Stavenhagen das plattdeutsche Wort des Jahres 2024 gekürt. In diesem Jahr wird nicht nur ein Wort prämiert, sondern gleich drei Kategorien stehen zur Auswahl. Das Fritz-Reuter-Literaturmuseum und der Heimatverband Mecklenburg-Vorpommern suchen das schönste plattdeutsche Wort, die liebste Redewendung und die beste Neuschöpfung. Spannend ist, dass zum ersten Mal das Publikum über die beste Neuschöpfung abstimmen durfte, während die Jury aus über 180 Einsendungen wählen konnte.
Interessanterweise sind auch junge Menschen aktiv an der Wahl beteiligt. Selbst eine vierjährige Einsenderin war unter den Teilnehmern. Plattdeutsch als eigenständige Sprache erfreut sich im Norden großer Beliebtheit und wird zunehmend in Kindergärten, Grundschulen und sogar Gymnasien gefördert. An einigen Gymnasien ist Plattdeutsch sogar als Abiturfach wählbar, was die Wertschätzung für die Sprache unterstreicht.
Im vergangenen Jahr wurde das beste plattdeutsche Wort als „Brägenplietschmaschin“ gewählt, was für „Künstliche Intelligenz“ steht. Die Bedeutung dieses Ausdrucks ergibt sich aus der Zusammensetzung der plattdeutschen Wörter für Gehirn, klug und Maschine. Zudem wurde die schönste Redewendung als „Leiwer drög Brot in’n Fräden, as Kauken un Braden in Striet“ gekürt, was so viel bedeutet wie „Lieber trocken Brot im Frieden als Kuchen und Braten im Streit“. Die Ausschreibung des plattdeutschen Worts des Jahres wird vom Fritz-Reuter-Literaturmuseum und dem Heimatverband MV bereits seit 1995 veranstaltet.
Die Verkündung der Gewinner in den drei Kategorien wird sicherlich ein interessantes Ereignis für die Plattdeutsch-Liebhaber und all diejenigen, die sich für regionale Sprachvielfalt einsetzen.