Die Geschichte des Musikhauses André erlebte 1943 eine dramatische Wende, als die Bombardierung Offenbachs die Druckerei an der Domstraße vollständig zerstörte. Glücklicherweise blieb das umfangreiche Archiv, das bereits 1923 an den heutigen Standort des Musikhauses an der Frankfurter Straße verlegt wurde, erhalten. Das Archiv beherbergt einen wertvollen Notenschatz, der jedoch nur zu Forschungszwecken zugänglich ist und einen Einblick in längst vergangene Zeiten gewährt.
Im Jahr 2024 wird eine Veranstaltungsreihe anlässlich des Jubiläums Einblicke in den musikalischen Schatz bieten. Unter dem Titel „Mozart, André, Offenbach – Der Klang der Zeitkapsel“ wird die Musik, die von André verlegt wurde, in der Region bei verschiedenen Konzerten präsentiert. Diese Veranstaltungsreihe umfasst Sinfoniekonzerte, Kammermusik, Chor- und Orgelkonzerte sowie spezielle Angebote für Kinder und thematische Führungen. Ein Höhepunkt wird der Festakt am 7. Juni sein, bei dem Johann Anton Andrés Streichquartett aus Op. 14 mit zeitgenössischen Stücken wie „Sketches on André“ von Christof Sänger gegenübergestellt wird.
Hans-Jörg André leitet das Musikhaus bereits in der siebten Generation seit 1992. Er betont die Faszination für den umfangreichen Notenschatz und die Bedeutung der Geschichte seines Unternehmens. André erinnert daran, dass ihre Vorfahren einst als Flüchtlinge aus Glaubensgründen kamen und die Firma heute zu einem erfolgreichen Unternehmen geführt haben. Er sieht darin ein Beispiel dafür, dass Chancen immer und überall vorhanden sind.