In Baden-Württemberg steht das Erwin-Rommel-Denkmal in Heidenheim an der Brenz und zählt zu den kontroversesten Denkmälern Deutschlands. Erwin Rommel, als Militärstratege im Zweiten Weltkrieg bekannt, wird wegen seiner Verwicklung in das nationalsozialistische Regime und potenziellen Kriegsverbrechen diskutiert. Das 1961 errichtete Denkmal, gestiftet vom „Verein Deutsches Afrikakorps“, führt zu anhaltenden Debatten in der Brenzstadt zwischen Aalen und Ulm.
Rommel, als „Wüstenfuchs“ berühmt, erlangte Lob für seine militärischen Erfolge im Afrikafeldzug, doch Fragen über seine politische Haltung und möglichen Widerstand gegen Hitler befeuern die Diskussion. Nach dem Krieg wurde Rommel posthum als Widerstandskämpfer angesehen, was zu gemischten Meinungen über sein Erbe führte. In Heidenheim, seiner Geburtsstadt, spiegelt sich die Auseinandersetzung mit Rommels Erbe wider: Einerseits wird er als lokaler Held gefeiert, andererseits kritisch für seine Verbindung zum NS-Regime betrachtet.
Der Gemeinderat von Heidenheim beschloss 2014, das Rommel-Denkmal um eine neue Perspektive zu erweitern. Der Künstler Rainer Jooß integrierte eine Skulptur, die an die Opfer von Minen erinnert, die von Rommels Soldaten in Nordafrika hinterlassen wurden. Diese Stahlskulptur, die im Juli 2020 der Stadt übergeben wurde, wirft einen Schatten auf das Denkmal und rückt das Bild des Panzergenerals in eine andere Licht. Die Maßnahme zielt darauf ab, die Diskussion um General Rommel zu versachlichen und einen Kompromiss zu finden, der die Vielzahl an Standpunkten berücksichtigt.