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Historischer Machtverlust: ANC vor Koalitionsregierung in Südafrika

Nach den vorläufigen Ergebnissen der Parlamentswahl in Südafrika zeichnet sich ein historischer Machtverlust für die Regierungspartei Afrikanischer Nationalkongress (ANC) ab. Mit einer Stimmenanteil von 41,37 Prozent bei der Auszählung von 80 Prozent der Stimmen deutet sich ein signifikanter Rückgang im Vergleich zu den vorherigen Wahlen an, bei denen der ANC noch 57,5 Prozent erzielt hatte. Es besteht nun die Wahrscheinlichkeit, dass eine Koalitionsregierung gebildet werden muss, da der ANC möglicherweise die absolute Mehrheit nicht erreichen wird.

Die wirtschaftsliberale Demokratische Allianz (DA) erreichte bei den vorläufigen Teilergebnissen 22,16 Prozent der Stimmen, gefolgt von der erst vor sechs Monaten von Ex-Präsident Jacob Zuma gegründeten Partei uMkhonto we Sizwe (MK) mit 13,06 Prozent. Die marxistisch orientierte Partei Economic Freedom Fighters (EFF) erzielte knapp dahinter 9,41 Prozent. Diese Verteilung deutet auf eine zunehmende Fragmentierung des politischen Landschaft in Südafrika hin.

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Darüber hinaus verliert der ANC voraussichtlich die absolute Mehrheit in wichtigen Provinzen wie Gauteng, KwaZulu-Natal und das Westkap. Dies stellt eine historische Veränderung dar, da der ANC seit 1994 immer die alleinige Regierungsmacht innehatte. Die Gründe für diesen erwarteten Machtverlust liegen in einer schwachen Regierungsbilanz, darunter eine schwächelnde Wirtschaft, hohe Arbeitslosigkeit, marode Staatsunternehmen, regelmäßige Stromausfälle sowie ein Anstieg von Kriminalität und Korruption.

Die Parlamentswahl in Südafrika hat auch internationale Auswirkungen, insbesondere für Deutschland und Europa. Südafrika gilt als Zugangsland zum afrikanischen Kontinent und ist aufgrund seiner Rohstoffvorkommen von Bedeutung für die Energiewende. Das Land unterhält enge Beziehungen zu westlichen Ländern, ist jedoch auch stark mit Russland und China verbunden. Darüber hinaus hat Südafrika im Gaza-Konflikt eine pro-palästinensische Position eingenommen und Klage gegen Israel wegen Völkermords im Gazastreifen erhoben.

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