Klimaaktivisten haben am Freitag den Auftritt von Bundeskanzler Olaf Scholz beim Deutschen Katholikentag in Erfurt gestört. Während Scholz über die Klimapolitik seiner Regierung sprach, riefen die Aktivisten Fragen aus dem Publikum, entrollten ein Protestbanner und begannen Sprechchöre mit der Frage „Wo, wo, wo ist der Klimakanzler?“.
Die Reaktion des Bundeskanzlers auf die Störungen war scharf. Er forderte die Protestierenden auf, den Mund zu halten und kritisierte sie dafür, eine vorher einstudierte „Theatersprech“ in ihrer „Agitationsgruppe“ zu verwenden. Diese Reaktion fand Applaus beim übrigen Publikum im voll besetzten Saal mit rund 800 Zuhörern.
Die Moderatorin unterbrach die Veranstaltung für kurze Zeit, einige Katholiken begannen das Lied „Herr, gib uns deinen Frieden“ zu singen. Die Demonstranten der Gruppe Letzte Generation wurden dann von den Veranstaltern aus dem Saal geführt, ihre Transparente wurden eingezogen. Nach einer Pause kehrte die Ruhe wieder ein. Die Veranstaltung drehte sich um das Thema „Gemeinschaft stärken – Gesellschaft gestalten“ und betonte die Verantwortung für die Demokratie.
Der 103. Deutsche Katholikentag findet noch bis zum Sonntag in Erfurt statt, an den rund 500 Veranstaltungen nehmen etwa 20.000 Menschen teil.