Im Jahr 2023 verzeichnete Thüringen einen deutlichen Rückgang des Wanderungssaldos um rund 62 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Thüringer Landesamt für Statistik gab bekannt, dass 68.776 Menschen in das Bundesland zogen, während 54.768 Personen es verließen. Dies führte zu einem Wanderungsgewinn von 14.008 Personen. Dieser Rückgang des Wanderungsgewinns gegenüber dem Vorjahr resultierte vor allem aus einem deutlichen Rückgang der Zuzüge um 22,3 Prozent und einer Zunahme der Fortzüge um 6,5 Prozent.
Im Vergleich zu anderen Bundesländern wies Thüringen 2023 einen negativen Wanderungssaldo von 3.882 Personen auf. Gleichzeitig konnte jedoch ein positiver Wanderungssaldo mit dem Ausland verbucht werden, der 17.890 Personen betrug. Dieser positive Saldo aus dem Ausland resultierte aus 42.599 Zuzügen und 24.709 Fortzügen. Besonders markant war der hohe Zuzug aus der Ukraine, der mit 4.456 Personen den größten Wanderungssaldo ausmachte.
Die Abnahme der Zuwanderung aus der Ukraine um knapp 83 Prozent fiel dabei besonders ins Gewicht und war ein entscheidender Faktor für den Rückgang des Wanderungssaldos in Thüringen. Trotz des positiven Saldo mit dem Ausland verzeichnete Thüringen gegenüber keinem deutschen Bundesland einen positiven Wanderungssaldo. Die größten Verluste wurden dabei gegenüber Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Bayern verzeichnet. Insgesamt zeigte sich 2023 eine deutliche Veränderung im Wanderungsverhalten, insbesondere hervorgerufen durch die sinkende Zuwanderung aus der Ukraine im Vergleich zum Vorjahr.