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Verkauf von TV-Requisiten an lokale Theater: Ära der virtuellen Sets?

Die Umstellung von physischen Requisiten auf virtuelle Alternativen bei TV-Produktionen hat dazu geführt, dass Fernsehsender wie der SWR damit begonnen haben, ihre Requisiten zu entsorgen. Bis zum Jahresende plant der SWR, seine Requisitenkammer zu entrümpeln, um Platz für digitale Modelle zu schaffen. Andere Sender, wie der WDR, haben bereits Erfahrung damit, Sendungen in virtuellen Studios zu produzieren, was den Bedarf an realen Requisiten verringert hat. Das Bespielen von LED-Bildschirmen ermöglicht es, Themen bildlich zu illustrieren, so eine WDR-Sprecherin.

Die Entscheidung, die Requisiten auszumustern, hat jedoch Kritik von der Filmwirtschaft hervorgerufen. Daniel Hofmeier vom Filmverband Südwest betonte die Bedeutung von Requisiten in der Schaffung einer fiktiven Realität und das Fehlen dieser würde es SchauspielerInnen erschweren, ihre Rollen angemessen zu verkörpern. Zudem würden Filmschaffende durch den Verlust von Zugang zu einer Vielzahl von Requisiten aus verschiedenen Jahrzehnten die Möglichkeit verlieren, ihre Geschichten adäquat zu erzählen.

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Trotz der Bemühungen des SWR, sich von über 200.000 Requisiten zu trennen, betont der Produzentenverband, dass Requisiten nach wie vor von großem Wert seien und Künstliche Intelligenz (KI) sie nicht vollständig ersetzen könne. Einige der Requisiten werden jedoch weiterhin im Funkhaus Baden-Baden gelagert, während der Rest möglicherweise an private Sammler vermietet wird. Insgesamt wird die Maßnahme des SWR, Requisiten auszusortieren, vor dem Hintergrund von Kosteneffizienz und digitalen Alternativen diskutiert.

Die Debatte über den Einsatz von Requisiten in TV-Produktionen wirft die Frage auf, ob als nächster Schritt die Abschaffung menschlicher Schauspieler und Moderatoren folgen könnte, da diese mittlerweile auch durch digitale Simulationen ersetzt werden können. Es bleibt abzuwarten, wie sich der Trend zur Virtualisierung in der Medienbranche weiterentwickeln wird.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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