Die bildende Kunst hat sich stets als Spiegel der Gesellschaft erwiesen, was auch in Eisenach deutlich wird, wo das Thüringer Museum eine Werkretrospektive des Malers und Grafikers Jost Heyder präsentiert. Heyder verbrachte die Anfangsjahre seiner künstlerischen Laufbahn in Eisenach und knüpfte hier wichtige Freundschaften, die bis heute bestehen. Die Ausstellung „Seele und Imagination – Eine Spurensuche“ zeigt Gemälde und Zeichnungen aus dem Schaffen Heyders und seiner Weggefährten, die einen Einblick in die Veränderungen der Stadt und ihrer Bewohner im Laufe von 44 Jahren bieten.
Trotz der tiefgreifenden gesellschaftlichen Umwälzungen vor und nach 1989 scheint Heyders Schaffen eine gewisse Kontinuität in der Handschrift, den Techniken und Themen zu bewahren. Dies wirft die Frage auf, welchen Einfluss die persönliche Beständigkeit des Künstlers auf sein Werk hat und inwieweit sich lediglich die oberflächlichen gesellschaftlichen Erscheinungen verändert haben. Die Podiumsdiskussion „Künstler-Freunde & Weg-Gefährten“ im Marstall des Stadtschlosses bietet die Möglichkeit, diese und weitere Fragen mit Heyder selbst und anderen Künstlern zu diskutieren.
Die Moderation der Veranstaltung durch den Ausstellungskurator Ralf-Michael Waldemar Seele verspricht eine interessante Auseinandersetzung mit den Themen, die in den ausgestellten Werken präsentiert werden. Besucher haben zudem die Gelegenheit, bereits vor der Diskussion die Ausstellung zu erkunden und gemeinsam mit dem Kurator die Werke zu interpretieren. Die Veranstaltung bietet somit nicht nur einen Einblick in die Kunstszene Eisenachs, sondern auch in die persönliche Entwicklung und den Einfluss der Gesellschaft auf die Kunst vor und nach 1989.