Kandidaten für die anstehende Kommunalwahl hatten die Möglichkeit, sich bei einem Rundgang über die Flugplatzwiese von der enormen Artenvielfalt zu überzeugen. Besonders Insekten finden dort einen bedeutenden Lebensraum. Die Fliegergruppe Offenburg lud Ende Mai die Kandidaten für den Offenburger Gemeinderat zu diesem informativen Spaziergang ein.
Während des Rundgangs erklärten der Vorsitzende der Fliegergruppe, Herbert Patsch, sein Stellvertreter Maximilian Knapp und Segelflugreferent Michael Joachim das Mähkonzept, das darauf abzielt, ballastreiches Raufutter für die Pferdefütterung von den Flugplatzwiesen zu gewinnen. Raufutter, welches frei von Pestiziden und Düngemitteln ausreifen kann, birgt jedoch das Risiko der Entwicklung des giftigen Jakobskreuzkrauts, welches Pferden schaden kann. Daher wird dieses Kraut mühsam von Hand entfernt.
Die Besucher zeigten sich insbesondere beeindruckt von der vielfältigen Tierwelt auf der Flugplatzwiese, darunter Rehe, Hasen, Füchse und Dachse. Es wurde betont, dass der Aktionsradius der Raubtiere begrenzt werden muss, um bodenbrütende Vögel zu schützen. Trotz des Regenwetters während des Rundgangs waren Insekten und Vögel aufgrund des hohen Grass und der üppigen Kräuter nur schwer zu erkennen.
Ein ökologisches Gutachten bestätigte das Vorhandensein seltener geschützter Vogelarten wie Goldammern, Klappergrasmücken, Neuntöter, Grünspechte, Wacholderdrosseln und dem Pirol. Zudem wurden Raubvögel wie Milane, Bussarde und Falken beobachtet, die um die Mäusepopulation am Flugplatz konkurrieren. Auch geschützte Schmetterlingsarten wie das kleine Wiesenvögelchen, Heuhechelbläulinge und kleine Feuerfalter sind hier häufig anzutreffen. Weiterhin bieten Libellen, Fledermäuse und verschiedene Eidechsenarten einen ungestörten Lebensraum auf der Flugplatzwiese. Am Ende bekamen die Besucher die Gelegenheit, einen Blick in die Werkstatt der Fliegergruppe zu werfen und von der Expertise der Vereinsmitglieder zu profitieren.