Der Vorsitzende des Untersuchungsausschusses, Dirk Toepffer, äußerte die Überzeugung, dass Ministerpräsident Stephan Weil den Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Gehaltszulage seiner Büroleiterin hätte vermeiden können. Toepffer erklärte in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ), dass eine offenere Kommunikation seitens Weils mit der Opposition zu einer anderen Lösung hätte führen können. Nach den ersten Befragungen von hochrangigen Zeugen im Ausschuss wurde von Toepffer festgestellt, dass es zu Fehleinschätzungen gekommen sei, die er nicht nachvollziehen könne. Er betonte, dass in der Staatskanzlei ein effektives Kontrollsystem existiere, das solche Fehler verhindern sollte, und zeigte sich verwundert darüber, dass dieses System versagt habe.
Toepffer warnte davor, dass das Ansehen von Weil bereits Schaden genommen habe und sich dies noch weiter verschlimmern könne. Er machte deutlich, dass langjährige Machtausübung dazu führen könne, dass Personen unvorsichtig würden und Fehler begingen. Bezüglich des Chefs der Staatskanzlei, Jörg Mielke, erklärte Toepffer, dass die Konsequenzen für ihn noch unangenehmer sein könnten. Mielke habe bereits die volle Verantwortung für die Geschehnisse übernommen und müsse persönliche Konsequenzen tragen, sollte sich herausstellen, dass diese rechtswidrig waren.
Die Situation um den Untersuchungsausschuss und die damit verbundenen Konsequenzen für Weil und Mielke haben laut Toepffer eindeutige Auswirkungen auf ihr politisches Ansehen und möglicherweise auch auf ihre politische Zukunft. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und welche Schlüsse aus den Ereignissen gezogen werden.