Während des Prozesses zum 18-stündigen Geiseldrama am Hamburger Flughafen sorgte der Angeklagte für Aufsehen, als er lautstark den Vorsitzenden Richter unterbrach. In einem Moment der Wut rief er plötzlich, verlangte nach Übersetzung durch eine Dolmetscherin, warum 18 Stunden lang verhandelt wurde. Die Anklage umfasst Geiselnahme, Entziehung Minderjähriger, vorsätzliche Körperverletzung und diverse Waffendelikte, die auf einen langwierigen Sorgerechtsstreit zurückgehen.
Der Angeklagte, der auf Türkisch heftig sprach, ließ sich nicht beruhigen und schlug wütend auf den Tisch. Nachdem er sich wieder gefasst hatte, forderte der Richter ihn auf, sich zu zügeln. Der Mann erklärte daraufhin, dass sein Verhalten mit dem Richter aus dem Sorgerechtsstreit zu tun habe. Das Gericht betrachtet die Tat als Verzweiflungstat und betont, dass der Angeklagte eine Bedrohung darstellte.
Videoaufzeichnungen aus Stade und Handydatenauswertungen wurden präsentiert. Die ersten Notrufe des Angeklagten vom Flughafen zeigten seine Aufregung und Forderung nach einem Privatjet in die Türkei. Trotz Schüssen und Drohungen mit einem Sprengstoffgürtel stellte sich heraus, dass die Bombenattrappen waren. Der Angeklagte hatte zu Prozessbeginn die Taten größtenteils zugegeben. Der Gerichtsprozess wird am 5. Juni fortgesetzt.