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Jugendliche verbrennen Anne Franks Tagebuch: Entsetzen in Aken

Drei Jugendliche in Aken im Kreis Anhalt-Bitterfeld haben kürzlich ein Exemplar des „Tagebuchs der Anne Frank“ beschädigt und Teile davon verbrannt. Zeugen haben den Vorfall, der an einer Bushaltestelle stattfand, beobachtet und die Polizei alarmiert. Die Polizei traf am Ort des Geschehens ein, fand das Feuer jedoch bereits erloschen vor. Die Beamten übergaben die drei Jugendlichen, ein 15-Jähriger und zwei 16-Jährige, ihren Eltern. Der Vorfall hat Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung ausgelöst.

Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) äußerte sich bestürzt über die Respektlosigkeit und Ignoranz, die durch die Tat zum Ausdruck kamen. Sie betonte, dass das Tagebuch Anne Franks ein bewegendes Zeugnis des Leids und der Unmenschlichkeit darstellt, die der jüdischen Bevölkerung während des Zweiten Weltkriegs zugefügt wurden. Feußner unterstrich die Bedeutung einer fundierten politischen Bildung an Schulen, um das Verständnis für historische Zusammenhänge und menschliche Schicksale zu fördern.

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Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) forderte bei einem Besuch in Dessau-Roßlau ein entschiedenes Vorgehen gegen Antisemitismus, Ausgrenzung und Fake News. Er betonte die Wichtigkeit, sich aktiv gegen derartige Einstellungen zu positionieren und nicht zu schweigen, wenn solche Vorfälle auftreten. Lindner besuchte dabei auch die Neue Synagoge in Dessau-Roßlau, um seine Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft zu zeigen.

Es ist nicht das erste Mal, dass ein Exemplar des „Tagebuchs der Anne Frank“ in der Region verbrannt wurde. Bereits 2006 gab es einen ähnlichen Vorfall bei einer Volksfeier in Pretzien, der deutschlandweit für Aufsehen sorgte. Damals wurden fünf Männer zu Bewährungsstrafen verurteilt. Die aktuellen Ermittlungen in Aken zeigen erneut die Notwendigkeit, gegen jegliche Formen von Hass und Diskriminierung entschieden vorzugehen.

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