Am 4. November des vergangenen Jahres sorgte ein Vorfall in Stade für Aufsehen, als ein Mann seine damals vierjährige Tochter gewaltsam aus der Wohnung seiner Ex-Frau entführte. Der Angeklagte brach daraufhin mit dem Kind im Mietauto ins Flughafengelände ein, indem er gleich drei Schranken überwand. Diese Handlungen deuteten laut einem Kriminalbeamten auf Verzweiflung hin, da der Angeklagte betonte, dass er als Vater des Kindes keine Entführung begangen habe. Dennoch machte er klar, dass er eine Bedrohung darstellte, wie Polizisten berichteten.
Bei den Ermittlungen wurde deutlich, dass der Angeklagte sich in seiner Handlungsweise bestätigt fühlte. Videoaufzeichnungen aus Stade und die Auswertung von Handydaten deuteten auf die Thematik von Waffen hin. Die ersten Notrufe des Angeklagten vom Flughafen aus wurden vorgespielt, wobei er schwer zu verstehen war und nach einem türkischen Dolmetscher verlangte. Trotz der aufgeregten Situation versuchte ein Polizeibeamter am Telefon, den Angeklagten zu beruhigen und forderte ihn auf, seine Tochter nicht zu gefährden.
In den folgenden Stunden nach dem Vorfall am Flughafen forderte der Mann, dass ein Flugzeug sie in die Türkei bringt und drohte mit einem Sprengstoffgürtel. Nach seiner Aufgabe stellte sich heraus, dass die Bombenattrappen waren. Der Angeklagte hatte zu Beginn des Prozesses die meisten seiner Taten zugegeben. Der Fortgang des Verfahrens ist für den 5. Juni angesetzt.