Der Münchner Kardinal Reinhard Marx betont die Bedeutung von Gottesdiensten für die gesamte Gesellschaft. In seiner Ansprache an Fronleichnam im Münchner Liebfrauendom unterstrich Marx, dass es bei der Feier von Gottesdiensten nicht nur um den Nutzen geht, sondern vielmehr um die Logik Gottes. Er erinnerte daran, dass in der Liturgie und Eucharistie Gott uns alles schenkt und wir dies feiern. Dieser Raum des Feierns sei laut Marx „notwendig für die ganze Gesellschaft“.
Der Kardinal hob hervor, dass das Feiern von Eucharistie und Fronleichnam ein Fest sei, bei dem die Gläubigen die Größe ihres Glaubens entdecken. Es sei auch ein Ort des widerständigen Denkens gegen primitive Logiken in der Gesellschaft. Marx betonte die Bedeutung des „Nutzlosen“ als etwas, das gefeiert werden müsse und als Geschenk an die Welt diene. Dieser Raum schaffe eine Alternative zur vorherrschenden Logik und sei daher von großer Bedeutung.
Fronleichnam, das Fest des Leibes und Blutes Christi, wird von der katholischen Kirche am zweiten Donnerstag nach Pfingsten gefeiert. An diesem Tag zeigen Katholiken öffentlich ihren Glauben, wie beispielsweise beim Katholikentag in Erfurt. Dabei wird die Überzeugung ausgedrückt, dass Gott in Brot und Wein gegenwärtig ist. Die feierliche Prozession mit einer geweihten Hostie in einer Monstranz durch die Straßen ist ein sichtbares Zeichen dieses Glaubensbekenntnisses.