Am 103. Katholikentag in Erfurt fand trotz anhaltendem Nieselwetter ein feierlicher Fronleichnam-Gottesdienst vor dem imposanten Dom statt. Der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr leitete den Gottesdienst, der dem Motto des Katholikentags „Zukunft hat der Mensch des Friedens“ gewidmet war. Neymeyr betonte die dringende Notwendigkeit des Einsatzes für Gerechtigkeit und Frieden sowohl im gesellschaftlichen als auch im politischen Raum.
Auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, selbst Protestant, nahm an dem Gottesdienst teil, was die ökumenische Verbundenheit unterstrich. In Thüringen ist Fronleichnam, abgesehen vom Eichsfeld als katholischer Kernregion, kein gesetzlicher Feiertag, da die Katholiken dort in der Minderheit sind. Irme Stetter-Karp, die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, betonte vor Beginn des Gottesdienstes die Vielfalt des katholischen Lebens, insbesondere in einer säkular geprägten Stadt wie Erfurt.
Während des Katholikentags sollen die ökumenische und interreligiöse Verbundenheit sowie der Dialog mit Vertretern des Islam und des Judentums im Mittelpunkt stehen. Angesichts der Wettervorhersage, die teils extremen Regen und Gewitter ankündigt, stehen die Veranstalter in ständigem Kontakt mit dem Deutschen Wetterdienst. Der Katholikentag wird unter freiem Himmel stattfinden, weshalb die Besucher in den nächsten Tagen auch mit Regenwetter rechnen müssen. Es werden insgesamt 20.000 Besucher in der thüringischen Landeshauptstadt erwartet, und das Ereignis endet am Sonntag.