Ein seit sieben Jahren vermisster Junge, Till R., wurde nach sechs und einer halben Jahren wieder aufgefunden. Im September 2017 verschwand der damals 15-jährige Till aus seinem Elternhaus in Markt Bibart, Mittelfranken, und ließ die Behörden sowie seine Familie verzweifelt nach ihm suchen. Zu der Zeit glaubte man, dass er nach Lingen in Emsland gegangen sei, um einen Online-Freund zu treffen. Nach über drei Jahren ohne jeglichen Kontakt verschwand Till spurlos.
Trotz einer öffentlichen Suche 2019 und der Diskussion seines Falles in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ im Juni 2022 blieb sein Verbleib unklar. Die Kriminalpolizei Ansbach untersuchte sogar die Möglichkeit eines Mordes, aber ohne Erfolg. Im April dieses Jahres trat Till R. plötzlich wieder mit seiner Familie in Kontakt und kehrte im Alter von 21 Jahren nach Hause zurück.
Till R. offenbarte, dass er die Schule aufgrund von Mobbing aufgrund seines Gewichts verlassen hatte. In Lingen suchte er zunächst Hilfe bei der örtlichen Jugendhilfebehörde, fühlte sich aber nicht ernst genommen. Jahre lang lebte er in verschiedenen Städten, darunter Düsseldorf und Berlin, arbeitete illegal und überlebte in prekären Situationen. Ohne Krankenversicherung und Mobiltelefon blieb er unauffindbar, bis er schließlich im April dieses Jahres beschloss, seine Familie zu kontaktieren und die vergebliche Suche zu beenden.
Die Eltern von Till R. sind überglücklich, dass er endlich wieder zu Hause ist. Sein Vater äußerte sich gegenüber RTL zu der Rückkehr seines Sohnes, indem er seine Freude darüber zum Ausdruck brachte. Till R. hat nun die Möglichkeit, über die Gründe seines Verschwindens und die erlebten Jahre zu reflektieren und in Ruhe mit seiner Familie wieder zusammenzufinden.