Die Beschäftigten im Hamburger Einzelhandel haben am 8. Mai 2024 einen bedeutenden Schritt in der laufenden Tarifrunde erreicht. Durch diesen ersten Abschluss sind mehr als 90.000 Kolleginnen und Kollegen wieder durch einen rechtsverbindlichen Tarifvertrag geschützt. Die Löhne und Gehälter werden rückwirkend zum 1. Oktober 2023 um 5,3 Prozent erhöht, zum 1. Mai 2024 um 4,7 Prozent und ab dem 1. Mai 2025 um zusätzlich 40 Euro sowie um 1,8 Prozent.
Vollzeitbeschäftigte erhalten ab dem 1. Juni 2025 eine Inflationsausgleichsprämie von 1000 Euro, die auch anteilig an Teilzeitkräfte ausgezahlt wird. Diese Prämien werden unabhängig von vorherigen Zahlungen vollständig ausgezahlt. Besonders erwähnenswert ist die überproportionale Erhöhung der Auszubildendenvergütungen im Zuge dieses Tarifabschlusses. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 36 Monaten und beinhaltet auch eine Anhebung des bisherigen tariflichen Altersvorsorgebetrags um 120 Euro jährlich ab dem 1. Januar 2025.
Dank des Engagements und der Entschlossenheit der Beschäftigten in Hamburg und deutschlandweit konnte diese Vereinbarung erzielt werden. Jeder zusätzliche Euro im monatlichen Einkommen ab Mai 2025, einschließlich der erhöhten Altersvorsorge, ist das Ergebnis der gemeinsamen Streikbewegung. Die erzielte Einigung in Hamburg dient als Signal an die Arbeitgeber in anderen Tarifgebieten, ihre Blockadehaltung aufzugeben und ähnliche Abschlüsse mit der Gewerkschaft ver.di zu erzielen. Weitere Verhandlungstermine sind bis Ende Juni angesetzt. Die Gewerkschaft bleibt weiterhin aufmerksam und bereit, bei Bedarf erneut zu Arbeitskampfmaßnahmen aufzurufen, sollten die Arbeitgeber Fortschritte behindern.
Zusätzlich wird erwartet, dass dieser Tarifabschluss im Einzelhandel auch Bewegung in die Tarifverhandlungen im Groß- und Außenhandel bringen wird. Die erzielte Einigung ist ein wichtiger Schritt für die Beschäftigten im Hamburger Einzelhandel und sendet ein positives Signal für die zukünftigen Verhandlungen in verschiedenen Branchen.