Im DRK-Altenpflegeheim Werdau wurden alle Bewohner mit der Begründung des erheblichen Personalmangels gekündigt. Der Kreisverband Zwickauer Land e.V. sah sich aufgrund des massiven Mangels an Pflegekräften gezwungen, diese drastische Maßnahme zu ergreifen. Trotz intensiver Bemühungen, qualifiziertes Pflegepersonal zu rekrutieren, konnte die Pflege und Betreuung der Bewohner nicht weiterhin gewährleistet werden. Die Schließung des Heims wurde als unvermeidlich angesehen.
Für Rentner Gunter Frenzel, der seine demenzkranke Frau Renate in der Einrichtung untergebracht hatte, bedeutete die Kündigung einen großen Schock. Nachdem sie seit September in dem Heim lebte, muss sie nun erneut umziehen, da bis Ende Juni alle Bewohner das Gebäude verlassen müssen. Die Zukunft der betroffenen Senioren und Seniorinnen ist momentan noch unklar, da keine konkreten Alternativen für ihre Unterbringung bekannt sind.
Obwohl das Altenpflegeheim Platz für 83 Bewohner bietet, sind nur noch 24 Personen dort verblieben. Diese werden aktuell von Mitarbeitern einer Zeitarbeitsfirma notdürftig betreut. Nachdem alle Bewohner ausgezogen sind, plant das DRK, die Räumlichkeiten umzugestalten und Wohnungen für Rentner zu schaffen. Diese zukünftigen Bewohner werden von einer deutlich reduzierten Anzahl an Betreuungskräften versorgt werden, was auf lange Sicht zu erheblichen Kosteneinsparungen führen würde.
Auf Nachfrage von BILD konnte der DRK-Kreisverband keine genauen Angaben darüber machen, wie viele Mitarbeiter ebenfalls Kündigungen erhalten haben. Die unklare Situation im Pflegeheim in Sachsen wirft ein Schlaglicht auf die gravierenden Herausforderungen, mit denen viele Einrichtungen im Bereich der Altenpflege konfrontiert sind.