Im vergangenen Jahr verzeichnete Hamburg die Gründung von rund 19.000 Unternehmen, was die höchste Zahl seit fünf Jahren darstellt. Laut dem Gründungsbarometer der Handelskammer gab es einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Vorjahr, wobei sogar das Niveau vor der Krise von 2019 übertroffen wurde. Dies zeigt einen blühenden Unternehmergeist in der Hansestadt.
Die Daten zeigen, dass 72 Prozent der Unternehmen von Männern gegründet wurden, während 28 Prozent von Frauen stammen, was jedoch einen leichten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Interessanterweise stieg die absolute Anzahl der Neugründungen durch Frauen um 816 auf mehr als 6000. Der Handel war mit 20,4 Prozent die Branche mit den meisten Gewerbeanmeldungen, gefolgt von „Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen“ mit 13,6 Prozent und dem Baugewerbe mit 12,9 Prozent.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass etwa ein Drittel der neuen Unternehmen einen ausländischen Geschäftsführer haben. Die häufigsten Herkunftsländer dieser Geschäftsführer waren Polen, die Türkei und Rumänien, gefolgt von Bulgarien und Afghanistan. Um diese Unternehmer zu unterstützen, bietet die Handelskammer Beratungen in verschiedenen Sprachen wie Englisch, Türkisch, Dari oder Farsi an.
Allerdings steht der steigenden Anzahl neuer Unternehmen auch ein Anstieg bei Geschäftsaufgaben gegenüber. Im vergangenen Jahr meldeten fast 12.500 Betriebe ihre Geschäftsaufgabe an, im Vergleich zu knapp 11.500 im Jahr 2022. Der Handel verzeichnete dabei die höchste Rate an Geschäftsaufgaben mit 23,1 Prozent, gefolgt vom Baugewerbe mit 15,7 Prozent und dem Bereich „sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen“ mit 11,7 Prozent.