Berlin (dpa) – In Berlin haben die Klimaaktivisten, die seit Wochen für mehr Ehrlichkeit beim Klimaschutz protestieren, ihren Hungerstreik verschärft. Einer der Beteiligten, der 34-jährige Berliner Adrian Lack, kündigte an, in den „absoluten Hungerstreik“ zu treten. Lack isst seit 23 Tagen nichts mehr und verzichtet nun auch auf Obst- und Gemüsesäfte mit Kohlenhydraten. Wie der 49-jährige Wolfgang Metzeler-Kick aus München will auch Lack nur noch Wasser, Mineralstoffe und Vitamintabletten zu sich nehmen. Metzeler-Kick befindet sich bereits seit 84 Tagen im Hungerstreik.
Die Aktivisten und ihre Unterstützer führen die Aktion unter dem Motto „Hungern bis ihr ehrlich seid“ durch, in der Hoffnung, dass Bundeskanzler Olaf Scholz eine Regierungserklärung zum Klimaschutz abgibt. Darin soll er anerkennen, dass die Klimakatastrophe eine extreme Bedrohung für die menschliche Zivilisation darstellt und der Anteil des klimaschädlichen Kohlendioxids in der Atmosphäre zu hoch ist.
Trotz der Forderungen der Aktivisten plant Bundeskanzler Scholz laut einem Regierungssprecher nicht, diesen nachzukommen. Er äußerte am vergangenen Freitag, dass es sein größter Wunsch sei, dass die Aktion beendet wird. Gewalt an sich selbst sei ein Fehler, so Scholz. Am Dienstag wurde bekannt gegeben, dass Metzeler-Kick sich in akuter Lebensgefahr befindet und sein ärztliches Team die Begleitung eingestellt hat. Die Hungerstreikenden leben derzeit in einem Zeltcamp am Bundeswirtschaftsministerium. Metzeler-Kick begann seine Aktion am 7. März, während die anderen Teilnehmer nach und nach folgten. Aktuell sind vier Personen im Hungerstreik, während zwei ihre Aktion bereits beendet haben.