Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl in Thüringen am vergangenen Sonntag lag bei 62,7 Prozent und stieg im Vergleich zur vorherigen Wahl 2019 um 2,4 Prozentpunkte an. Dabei verzeichnete die AfD die größten Zugewinne mit einem Plus von 8,1 Prozentpunkten, während die CDU ihr Ergebnis stabil hielt. Die regierenden Parteien der rot-rot-grünen Koalition hingegen mussten deutliche Verluste hinnehmen: Die Linke verlor 4,9 Prozentpunkte, die SPD lag 1,8 Prozentpunkte unter ihrem vorherigen Ergebnis und die Grünen verbuchten ein Minus von 3,4 Prozentpunkten.
In der Stadt Gera wurden am Mittwochmorgen die Endergebnisse der Stadtratswahlen bekannt gegeben. Hier erzielte die AfD den höchsten Stimmenanteil mit 35,1 Prozent, gefolgt von der CDU mit 16,4 Prozent. Das Bündnis Gera erreichte 15,9 Prozent und die Linke 12,3 Prozent. Weitere Parteien, darunter die Bürgerschaft für Gera, die SPD und die Grünen, erzielten ebenfalls Ergebnisse im einstelligen Bereich. Die Auszählung der Stimmen war in Gera aufgrund von neuen und unerfahrenen Wahlvorständen am Wahlabend verzögert, was zu erneuten Nachprüfungen und Auszählungen führte.
In einer Reaktion auf die Wahlergebnisse haben Studierende einen Hörsaal an einer Universität in Thüringen besetzt. Dieser Protest erfolgte unter anderem aufgrund des Wahlresultats im Eichsfeld, wo der AfD-Politiker Björn Höcke die meisten Stimmen erhielt. Die Studierenden fordern mehr Engagement und Solidarität gegen rechtsextreme Strömungen und sehen die Werte ihrer Bildungseinrichtung gefährdet. Die Besetzung des Hörsaals soll als symbolischer Akt gegen die zunehmende rechte Tendenz in der Gesellschaft dienen und zu weiteren Diskussionen und Aktionen führen.
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