Pflanzenschutzmittel sollten am besten nachts ausgebracht werden, insbesondere blattaktive Gräsermittel, da die Luftfeuchtigkeit über Nacht steigt, wodurch die Wirkung der Mittel gesteigert wird. Bei einer Luftfeuchtigkeit von über 60 Prozent ist die Wachsschicht der Pflanze weicher, sodass das Mittel besser eindringen kann. Diese Maßnahme ist entscheidend, da viele Landwirte die Mittel tagsüber falsch anwenden, was zu geringerer Wirkung führt.
Es ist wichtig zu beachten, dass Pflanzenschutzmittel, die die Wachsschicht stark angreifen, nachts möglicherweise schlechter wirken können und Schäden an den Kulturpflanzen verursachen können. Dies betrifft beispielsweise herbizide Wirkstoffe wie Carfentrazone oder Bifenox, die die Blätter schädigen können, wenn sie auf eine durch Feuchtigkeit aufgeweichte Wachsschicht gespritzt werden.
Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln bei Nacht erfordert erfahrene Spritzenfahrer, die die Situation richtig einschätzen können. Sie müssen in der Lage sein, zu erkennen, ob die Bedingungen für das Spritzen geeignet sind, insbesondere bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Für große Betriebe kann das Ausbringen von Mitteln nachts dazu beitragen, die Zeitfenster für den Pflanzenschutz zu vergrößern und die Effektivität zu steigern.