Die Ostalb in Baden-Württemberg birgt beeindruckende Spuren der römischen Vergangenheit. Eines der prominentesten Relikte ist der obergermanisch-raetische Limes, der sich über 168 Kilometer erstreckt und als Weltkulturerbe anerkannt ist. Diese Grenzanlage, zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert errichtet, war ein Zeugnis der römischen Macht bis zur zunehmenden Abschwächung des Reiches.
Die römische Präsenz auf der Ostalb war durch umfangreiche Baumaßnahmen gekennzeichnet, die die Sicherung des eroberten Gebiets und den Aufbau einer Infrastruktur beinhalteten. Kaiser Hadrians Bauvorhaben führte zu der imposanten Mauer, die eine Länge von 168 Kilometern erreichte und von 290 steinernen Wachtürmen gesäumt wurde. Trotz der monumentalen Dimensionen des Limes wurde die Reichsgrenze schließlich durch die Angriffe der Alamannen im 3. Jahrhundert n. Chr. bedroht.
Die Niederlage gegen die Alamannen markierte das Ende der römischen Vorherrschaft auf der Ostalb. Der Verfall der Kastelle und der Limesmauer zeugten von diesem Wandel in der Geschichte. Dennoch ist entlang des ehemaligen Verlaufs des Limes noch heute erkennbar, welchen Einfluss die Römer auf die Region hatten. Im Jahr 2005 wurde der obergermanisch-raetische Limes, als Teil des transnationalen Welterbes „Grenzen des Römischen Reiches“, zum UNESCO-Welterbe ernannt. Dies stellt einen bedeutenden Schritt zur Bewahrung dieses historischen Erbes dar.