Der Katholikentag in Erfurt verspricht viel Politik, da rund 20.000 Gäste aus ganz Deutschland erwartet werden, darunter prominente politische Figuren wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundeskanzler Olaf Scholz. Das Motto des 103. Deutschen Katholikentags lautet „Zukunft hat der Mensch des Friedens“, was angesichts einer zunehmenden Säkularisierung in Ostdeutschland und der geringen Anzahl an Christen in Thüringen von besonderer Bedeutung ist. Der Veranstalter, das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), betont die Wichtigkeit, über den Tellerrand zu schauen und auch an der Peripherie stärker präsent zu sein.
Der Katholikentag findet in einem Superwahljahr statt, gekennzeichnet durch Kommunalwahlen, die Europawahl und bevorstehende Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg. Die Themen Frieden, Demokratie, Vielfalt und der Umgang mit Extremismus stehen im Fokus des Programms mit nur noch 500 Veranstaltungen. Das Ziel ist es, Haltung zu zeigen und sich gegen Gewalt, Ausgrenzung, Hass und Hetze zu positionieren. Zusätzlich wird eine gute Debatten- und Streitkultur angestrebt.
Der Katholikentag beinhaltet zahlreiche Polit-Prominente wie Ministerpräsident Bodo Ramelow, verschiedene Grünen-Bundesminister und führende Persönlichkeiten der SPD. Eine Vielzahl von Veranstaltungen bezieht sich speziell auf den Osten, darunter Diskussionen über die Unterschiede zwischen Ost und West sowie die Friedliche Revolution von 1989. Neben politischen Themen stehen auch Glaubensthemen und kirchliche Reformdebatten im Mittelpunkt, begleitet von Gottesdiensten, Meditationen, Theater, Kabarett und Musikbeiträgen von Bands wie „Stilbruch“ und „Knallblech“. Aufführungsorte sind hauptsächlich im Erfurter Stadtkern rund um den Domberg geplant.